Heute wurde im Zoo Landau in der Pfalz das „Zootier des Jahres" 2022 bekannt gegeben. Es ist das Pustelschwein.
Pustelschweine sind hoch bedroht: Ihr Lebensraum wird zerstört, sie werden als Nahrungsquelle bejagt oder als Schädlinge getötet und sie vermischen sich genetisch mit freilebenden oder verwilderten domestizierten Schweinen. Darüber hinaus werden sie für ein äußerst martialisches und blutiges Geschäft lebend gefangen: Für Wetten oder zur Unterhaltung des Publikums werden in Arenen Hunde auf sie gehetzt.Aktuell kommt aber noch eine weitere große Bedrohung für die Pustelschweine hinzu: die Afrikanische Schweinepest, eine für Schweine fast immer tödlich verlaufende Viruserkrankung, die sich zunehmend ausbreitet. Insbesondere für Pustelschweinarten, die nur in sehr begrenzten Gebieten, z.B. auf kleineren Inseln leben, kann die Seuche in kurzer Zeit zur kompletten Ausrottung des Bestandes führen.
Daher haben wir uns als Artenschutzorganisation dazu entschieden, das Pustelschwein mit der „Zootier des Jahres"-Kampagne dieses Jahr besonders ins Rampenlicht zu stellen und gemeinsam mit unseren Partnern (Deutsche Tierpark-Gesellschaft e.V., Verband der Zoologischen Gärten e.V. und Gemeinschaft der Zooförderer e.V.) ein Jahr lang verstärkt auf die Bedrohung dieser eindrucksvollen Säugetiere aufmerksam zu machen und mithilfe von Spenden Schutzprojekte vor Ort zu fördern.
Es freut uns besonders, dass die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die „Zootier des Jahres"-Kampagne übernimmt. „Das Artensterben auf unserem Planeten bedroht unsere Ökosysteme in erheblicher Weise. Die Arbeit der Zoos zum Erhalt vieler Arten ist sehr wichtig. Gerade kleine Inselbestände wie die des Pustelschweins sind durch die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest akut bedroht. Dank der Arbeit der zoologischen Gärten kann man auf eine Reservepopulation zurückgreifen, um zu verhindern, dass eine Art ausstirbt", sagt Eder. „Der globale Artenschutz wird gestärkt, wenn die Schutzmaßnahmen in den Ursprungsgebieten, in denen die jeweiligen Tiere bedroht sind, noch stärker mit der Arbeit in unseren Zoos verknüpft werden."