Indonesien Schutzprojekt
Der Gelbwangenkakadu (Cacatua sulphurea) lebt auf der indonesischen Insel Sumba.
Der Orangehaubenkakadu (Cacatua sulphurea citrinocristata), eine Unterart des Gelbwangenkakadus (Cacatua sulphurea), ist eine der am stärksten bedrohten Kakaduarten weltweit. In ihrem gesamten Verbreitungsgebiet ist diese Art durch Verlust des Lebensraumes und illegalen Fang für den internationalen Vogelhandel bedroht. Als Rückzugsgebiete stehen den Vögeln nur noch wenige Waldinseln zur Verfügung.
Die meisten der ehemaligen Populationen sind inzwischen ausgestorben oder verschwindend klein. Wurde der Bestand vor einigen Jahren noch auf mehrere Tausend Tiere geschätzt, so handelt es sich den Ergebnissen neuster Zählungen zufolge mittlerweile nur noch um wenige Hundert Vögel. Von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) wird der Orangehaubenkakadu als critically endangered – vom Aussterben bedroht – gelistet. Daher ist es dringend notwendig die letzten überlebensfähigen Populationen der sechs Unterarten zu identifizieren und geeignete Schritte zu ihrem Schutz einzuleiten.
Das größte verbleibende Vorkommen des Orangehaubenkakadus existiert auf Sumba – einer indonesischen Insel. Obwohl der Kernlebensraum dort vor Abholzung und illegalem Fang weitgehend geschützt ist, erholen sich die Bestände nicht so wie erwartet. Auch konnten in den letzten Jahren nur sehr begrenzte Bruterfolge beobachtet werden. Immer wieder werden von Kakadus verlassene Nisthöhlen, die nun andere Tierarten bewohnen und Knochen von Kakadujungvögeln gefunden Die Ursachen hierfür müssen dringend erforscht werden.
Nachdem bereits 1992 verschiedene Schutzmaßnahmen für den Gelbwangenkakadu in Indonesien ins Leben gerufen wurden, startete ein Projektteam, das von Burung Indonesia (BirdLife Indonesia) und dem Manupeu Tanadaru National Park unterstützt wird, 2015 mit neuerer Feldforschung.
Die Aktion „Zootier des Jahres“ soll dieses Projektteam finanziell unterstützen, damit die überlebenden Populationen des Gelbwangenkakadus in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ausfindig gemacht werden können. Es sollen weitere Ferngläser und Teleskope angeschafft werden, mit deren Hilfe es möglich wird, Schlafbäume sowie Bruthöhlen aus einer Entfernung zu beobachten, aus der sich die scheuen Vögel nicht gestört fühlen. Klettermaterial und Kamerafallen helfen dem Team vor Ort, die Gründe für den fehlenden Bruterfolg auf Sumba ausfindig zu machen und die Nester in Zukunft vor diesen Gefahren zu schützen.