Skip to main content
  • kakabu

Philippinen Schutzprojekt

Der Rotsteißkakadu (Cacatua haematuropygia) lebt in Waldgebieten der philippinischen Inseln und ist somit die am weitesten nördlich verbreitete Kakaduart.

In den frühen 90er Jahren waren Rotsteißkakadus auf allen größeren und vielen kleineren Inseln der Philippinen noch weit verbreitet. Die Gesamtpopulation in freier Wildbahn wurde auf zwischen 1000 und 4000 Individuen geschätzt. Heutzutage kommen Rotsteißkakadus nur noch in 2% ihres ursprünglichen Lebensraumes vor. Restpopulationen leben auf Palawan, Tawi-Tawi, Mindanao und Masbate.
 
Um die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Papageienart zu garantieren wurde 1998 von der Katala Foundation ein Schutzprojekt auf der philippinischen Insel Palawan ins Leben gerufen. Die ZGAP gehörte zusammen mit dem Fonds für bedrohte Papageien (FbP), der Strunden-Papageien-Stiftung (SPS), der Loro Parque Fundacion, dem Zoo Chester und dem ZooParc de Beauval von Anfang an zu den wichtigsten Förderern des Programms.  

Zu Beginn des Projektes umfasste die Kakadupopulation dieser Insel lediglich 23 Vögel. Als Ursache der starken Bestandsdezimierung gilt vor allem der lukrative illegale Handel als Käfigvögel, für den die Kakaduküken aus jedem gefundenen Nest entnommen und auf Märkten verkauft werden. Weitere Bedrohungen für den Rotsteißkakadu sind die Zerstörung der Küstenlebensräume und die Verfolgung als vermeintliche Schädlinge in der Landwirtschaft.

Durch intensive Bewachung der Nistbäume, Ausbildung von Wildhütern, Zufütterung der Nestlinge, Aufklärung der lokalen Bevölkerung, sowie Aufforstungsprojekte und Auswilderungen im ehemaligen Verbreitungsgebiet gelang es dem Projektteam den Bestand wieder auf über 260 Individuen zu erhöhen.

Wesentlich für diese Bestandserholung war die Gewinnung der ehemaligen Wilderer als Projektmitarbeiter. Den ortsansässigen armen Kleinbauern, die die Jungvögel jährlich aus den Nestern holten, wurden Arbeitsplätze im Team angeboten. Jetzt sorgen die ehemaligen „Nesträuber“ für den Schutz der Jungvögel und bereichern mit ihrem Wissen zur Lage der Nisthöhlen, sowie zur Jungenaufzucht das Projekt.

Die Kakadus pendeln zwischen ihren Nistplätzen im Rasa Island Wildlife Sanctuary (vor Narra) und den Futterplätzen auf Palawan hin und her.

Im Jahre 2013 wurde diese mittlerweile weltweit größte Rotsteißkakadupopulation durch ein geplantes Kohlekraftwerk bedroht, welches die Flugroute der Vögel gestört hätte. Die ZGAP organisierte zusammen mit Umweltschützern der „Katala Foundation“ und dem Verein „Rettet den Regenwald“ den deutschsprachigen Protest gegen das Kraftwerk. Durch schnelles Handeln konnte erreicht werden, dass das Kraftwerk nun an einem für die Kakadus unschädlichen Ort errichtet wird.

Dieses bereits sehr erfolgreiche Projekt zum Schutz der Rotsteißkakadus soll von der „Zootier des Jahres“ - Aktion unterstützt werden, damit die Betreuung der Nester weiterhin erfolgen und eine stabile Populationsgröße erreicht werden kann.

Durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Projekt auf Sumba möchte man die erfolgreichen Schutzmaßnahmen bei den Rotsteißkakadus auch auf die Gelbwangenkakadus übertragen.