Schutzprojekt Siamkrokodil
Das Siamkrokodil (Crocodylus siamensis) lebt in Südostasien und bewohnt unterschiedliche Süßwasserlebensräume, einschließlich Seen, langsam fließende Flüsse, Sümpfe, Marschland, sowie temporär überflutete Gebiete. Durch den Handel mit Krokodilhäuten, das Absammeln der Krokodileier für den menschlichen Verzehr und den zunehmenden Lebensraumverlust ist das Siamkrokodil mittlerweile akut von der Ausrottung bedroht. Es existieren nur noch wenige kleine Populationen in Kambodscha, Laos, und Thailand.
Derzeit wird ein weiteres Vorkommen auf Borneo vermutet. Nachdem 2017 der Versuch, die Krokodile anhand ihrer Nester durch den Einsatz von Drohnen ausfindig zu machen, scheiterte, soll nun ein mögliches Verbreitungsgebiet der eher versteckt lebenden Tiere über das Monitoring mittels Umwelt-DNA (eDNA) aufgedeckt werden. Bei diesem Verfahren werden Wasserproben gesammelt, aus denen mittels DNA-Sequenzierung nachgewiesen werden kann, welche Tierarten mit jenen Wasserproben in Berührung kamen. Da Lebewesen ständig DNA in Form von Urin, Kot oder Körperzellen ausscheiden, reichen bei diesem Verfahren wenige Moleküle in den Wasserproben, um ihre Existenz im Untersuchungsgebiet nachzuweisen.
Die Gebiete für diese Feldstudie liegen in Ost- und West-Kalimantan und umfassen eine Fläche von 28 Hektar. Insgesamt sollen 150 Proben an verschiedenen Stellen auf Spuren von Siamkrokodil-DNA untersucht werden.
Nur wenn die Verbreitungsgebiete der Siamkrokodile ausfindig gemacht werden, können noch rechtzeitig Schutzmaßnahmen für die seltenen Krokodile und ihren Lebensraum eingeleitet werden.