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Steckbrief

Die heute lebenden Gürteltiere werden in zwei Familien untergliedert, die sich aus neun Gattungen und 23 Arten zusammensetzen. Die Familie der Dasypodidae umfasst die Langnasengürteltiere (Dasypus), alle anderen Gattungen werden in der Familie der Chlamyphoridae zusammengefasst.

Eine Besonderheit der Gürteltiere ist ihre knöcherne äußere Panzerbildung. Zudem besitzen sie kräftige Vorderbeine mit großen Klauen, die sie zum Graben nutzen. Manche Gürteltierarten sind in der Lage sich zu einer Kugel zusammenzurollen, um sich vor Feinden zu schützen.

Die meisten Gürteltierarten leben in Mittel- und Südamerika, es sind aber auch ein paar Arten in den südöstlichen Teilen Nordamerikas verbreitet. Dabei bevorzugen sie offene, trockene Lebensräume wie Halbwüsten, Savannen und Steppen. Es gibt aber auch Arten, die im tropischen Regenwald, in Feuchtgebieten wie dem Pantanal oder in gebirgigen Regionen vorkommen.

Zum Anlegen ihrer Baue benötigen sie einen lockeren Untergrund.

Gürteltiere sind hauptsächlich Insektenfresser, ernähren sich aber auch von Pflanzen, Früchten und kleinen Wirbeltieren.

Ökologische Bedeutung

Gürteltiere haben als „ecosystem engineer“ einen großen Einfluss auf ihr Habitat. Da sie durch ihre Lebensweise viel graben, lockern sie den Boden auf und tragen zur Durchlüftung des Bodensubstrates bei, was „Bioturbation“ genannt wird. Weil ein Gürteltier immer wieder neue Baue anlegt, profitieren auch viele andere Tierarten davon. Über 34 Arten nutzen die verlassenen Gürteltierbaue als Unterschlupf. Darunter Maikongs, Ozelots, Halsbandpekaris, Flachlandtapire, Südliche Tamanduas, Azara-Agutis oder Nacktgesichthokkos.

Vorfahre der Gürteltiere

Der Glyptodon wird als Vorfahre heutiger Gürteltiere angesehen. Er lebte während des Pleistozäns, vor etwa 2,5 Millionen bis 10.000 Jahren und war vor allem in Südamerika verbreitet. Glyptodons waren große, gepanzerte Tiere, die eine ähnliche Körperform wie moderne Gürteltiere hatten, jedoch viel größer waren. Sie konnten bis zu 3 Meter lang und über 1,5 Meter hoch werden. Ihr Körper war mit einem dicken, schützenden Panzer aus Knochenplatten bedeckt.

Im Gegensatz zu heutigen Gürteltierarten, die ein Leben als Einzelgänger bevorzugen, lebten
Glyptodons vermutlich in Herden zusammen, ähnlich wie einige moderne Pflanzenfresser.