Gelbwangen Schopfgibbon Projekt (Kon Plong, Vietnam)
In Zentralvietnam leben noch etwa 800 der bedrohten Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbons (Nomascus annamensis). Ihr Lebensraum in den bergigen Wäldern ist von Abholzung, Fragmentierung und Ausplünderung bedroht.
Ziel ist es, den Lebensraum der Gibbons großflächig unter Schutz zu stellen und so ein Überleben dieser Art dauerhaft zu sichern. Dabei sollen einerseits zwei bestehende Schutzgebiete miteinander verbunden werden und ein weiteres großes und bislang weitgehend unerforschtes Waldgebiet angefügt werden.
Das Gebiet kann wahrhaftig als Schatztruhe der Biodiversität im sonst dicht besiedelten und intensiv landwirtschaftlich genutzten Vietnam bezeichnet werden. Es vereint verschiedene Lebensraumbedingungen, wie diverse Höhenstufen und Klimazonen in sich und bietet somit mehreren endemischen Arten eine Heimat.
Lebensraumschutz hilft also nicht nur den Gibbons – auch viele andere Tierarten profitieren davon. Das Waldgebiet etwa beherbergt neben den Gibbons die wohl größte Population des extrem gefährdeten Grauschenkligen Kleideraffen.
Das Ergebnis der Maßnahmen ist ein Gibbon-Schutzgebiet von über 120 000 ha Fläche und ein echter Meilenstein zum Erhalt dieser Arten.
Darüber hinaus erhalten Ranger eine verbesserte Ausbildung, um die Gibbons vor Wilderei zu schützen. Durch gezieltes Monitoring werden nicht nur die Gibbonbestände erfasst, sondern auch Fälle von Wilderei aufgedeckt und zusammen mit den zuständigen Behörden verfolgt. Durch Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit lokalen Schulen wird die Bevölkerung für den Gibbonschutz sensibilisiert. In alle Maßnahmen und Entscheidungen wird die ortsansässige Bevölkerung intensiv miteingebunden. Nur so kann ein erfolgreicher Schutz der Gibbons gelingen.