Weißwangen Schopfgibbon Projekt (Nakai-Nam Theun, Laos)
Das nationale Schutzgebiet Nakai-Nam Theun ist mit 3500 km2 eines der letzten großen zusammenhängenden Waldgebiete der indochinesischen Halbinsel. Es beherbergt zahlreiche endemische und stark bedrohte Arten. Die Tierwelt in Nakai-Nam wird stark durch die illegale Jagd bedroht. Da die Preise für diese Wildtiere in den letzten Jahren gestiegen sind, werden immer mehr seltene Tiere gejagt und insbesondere als traditionelle chinesische Medizin verkauft. Immer tiefer dringen die Wilderer in die Wälder vor, da viele Tierarten in den Randgebieten bereits ausgerottet sind. Auch die in Nakai-Nam vorkommenden Nördlichen (Nomascus leucogenys) und Südlichen Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus siki) teilen dieses Schicksal.
„Project Anoulak“ bietet Hilfe für die seltenen Tierarten in Laos. Um die illegale Wilderei zu reduzieren, patrouillieren in sorgsam ausgewählten Bereichen 24 ausgebildete Ranger durch den Wald, die durch die lokale Regierungsbehörde unterstützt werden.
Das Projektteam betreibt Feldforschung, um die Lebensweise der heimischen Tierarten zu verstehen und deren Verbreitungsgebiet zu definieren. Nur so können die bestmöglichsten Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.
Weißwangenschopfgibbons sind weitgehend unerforscht. Über diese Art ist sehr wenig bekannt und es gibt keine exakten Daten, wie viele Tiere noch in freier Wildbahn existieren. Kamerafallen stellen an sich eine einfache Möglichkeit dar um das Verhalten verschiedener Tierarten zu studieren und deren Verbreitungsgebiet einzugrenzen. Doch Gibbons sind Baumbewohner und halten sich nur sehr selten in Bodennähe auf.
Eine Taxonomische Identifizierung ist durch Stimmaufnahmen der Tiere möglich. So lassen sich zumindest verschiedene Gibbonarten unterscheiden doch genaue Aussagen über das Verhalten der Tiere lässt diese Methode nicht zu. Daher will das Projektteam in Laos nun den aufwendigen aber wichtigen Schritt wagen, die Gibbons in ihrem Lebensraum hoch in den Bäumen zu beobachten. Bei diesem Vorhaben möchte die „Zootier des Jahres“- Kampagne das Projekt finanziell unterstützen. Es werden geeignete Kameras mit Zubehör, Ferngläser, Kletterausrüstung und GPS Geräte für diese Studie angeschafft. Des Weiteren werden Geländemotorräder finanziert, damit die Teammitglieder zu den Forschungsgebieten gelangen. Da es in der Gegend keinen verlässlichen Handyempfang gibt, werden zudem Sattelitentelefone zur Verfügung gestellt, damit sich das Team besonders in Notlagen verständigen kann.
Neben der Feldarbeit legt das „Projekt Anoulak“ in Laos legt viel Wert auf Umweltbildung für die nächste Generation und möchte durch Aufklärung der lokalen Bevölkerung einen gewissen Stolz auf den einzigartigen Artenreichtum der Region erlangen. Ein wichtiger Schritt dieses Artenreichtum langfristig zu erhalten.