Zootier des Jahres 2019
Der Gibbon ist das „Zootier des Jahres 2019“
Gibbons gelten als die bedrohtesten Menschenaffen der Welt, doch kaum jemand weiß um die prekäre Lage dieser asiatischen Baumbewohner. Ganz im Gegensatz zu ihren viel bekannteren großen Verwandten, den Gorillas, Orang-Utans, Schimpansen und Bonobos, spielen Gibbons im Interesse der Öffentlichkeit bislang kaum eine Rolle.
Um verstärkt auf die Gefährdung dieser singenden Kletterer aufmerksam zu machen, hat die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) den Gibbon zum „Zootier des Jahres 2019“ gewählt.
Besonders der Lebensraumverlust, aber auch der exzessive Handel als ausgefallenes Nahrungsmittel oder als vermeintliche Medizin macht den Tieren sehr zu schaffen. Zudem sind junge Gibbons begehrte Haustiere. Gibbonmütter werden getötet, um den hilflosen Nachwuchs anschließend auf Heimtiermärkten anzubieten. Steigende Verkaufspreise für traditionelle chinesische Medizin oder den Heimtierhandel bewirken eine Intensivierung der Jagd auf seltene Wildtiere – und damit auch auf die Gibbons. Immer tiefer dringen die Wilderer in die Wälder vor, da viele Tierarten in den Randgebieten bereits ausgerottet sind. Den Gibbons fehlen dabei häufig Ausweichmöglichkeiten die ihren Ansprüchen an ein geeignetes Habitat entsprechen.
Die Artenschutzkampagne „Zootier des Jahres 2019“ wird zwei wichtige Gibbon-Schutzprojekte in den südostasiatischen Ursprungsländern unterstützten – zum einen ein Projekt in Laos in dessen Wirkungsbereich zwei Gibbonarten leben und zum anderen ein Projekt, das sich für den Erhalt der Gibbons in Vietnam einsetzt.
Viele Zoologische Gärten unterstützen die Kampagne der „Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz“ (ZGAP) und ihrer Partner „Deutsche Tierparkgesellschaft e.V.“ (DTG), „Gemeinschaft der Zooförderer e.V.“ (GDZ) und „Verband der Zoologischen Gärten e.V." (VDZ) und informieren über die charismatischen Tiere und sichern durch die Erhaltungszucht den Fortbestand der bedrohten Tiere.
Wir freuen uns, wenn Sie, liebe Leser, gemeinsam mit uns ausgewählte Schutzprojekte finanziell fördern und dadurch zum Überleben der Gibbons beitragen möchten.
Dafür benötigen wir Ihre Hilfe! Unterstützen Sie uns jetzt!
Schutzprojekt Laos
„Project Anoulak“ bietet Hilfe für zahlreiche stark bedrohte Tierarten in Laos - etwa für Nördliche (Nomascus leucogenys) und Südliche Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus siki).
Um die illegale Wilderei zu reduzieren, patrouillieren in sorgsam ausgewählten Bereichen 24 ausgebildete Ranger durch den Wald, die durch die lokale Regierungsbehörde unterstützt werden. Das Projektteam betreibt zudem umfangreiche Feldforschung. Das bessere Verständnis der Tiere und ihrer Biologie soll dabei helfen, geeignete Schutzmaßnahmen umzusetzen. Für einen langfristigen Gibbonschutz setzt das Team außerdem auf Umweltbildung für die nächste Generation.
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Schutzprojekt Vietnam
In Zentralvietnam leben noch etwa 800 der bedrohten Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbons (Nomascus annamensis). Ihr Lebensraum in den bergigen Wäldern ist von Abholzung, Fragmentierung und Ausplünderung bedroht.
Die Ranger des Projekts erhalten eine verbesserte Ausbildung, außerdem soll der Lebensraum der Gibbons unter Schutz gestellt werden. In alle Maßnahmen und Entscheidungen wird die ortsansässige Bevölkerung intensiv miteingebunden, zudem soll sie durch Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit lokalen Schulen für den Gibbonschutz sensibilisiert werden.
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