Steckbrief: Der Gibbon
Gibbons zählen nicht nur zu den herausragendsten Athleten der Tierwelt, sondern sind auch enge Verwandte von uns Menschen. Mit einer Körpergröße von maximal einem Meter und einem Gewicht von bis zu 13 kg sind sie unsere kleinsten „direkten“ Verwandten im Tierreich und bilden als Pendant ihrer großen Verwandten die Gruppe der „kleinen Menschenaffen“.
Der Gibbon gehört zur Familie der Hominoidea (Menschenartige) und wird in vier Gattungen mit insgesamt 18 Arten gegliedert.
Gibbons sind nur in Südostasien zu finden und leben dort in Regen- und Gebirgswäldern, an die sie sich hervorragend angepasst haben. Mit ihren langen Armen können sie sich bis zu 15 Meter weit von Ast zu Ast schwingen und mit starken Sprüngen Distanzen bis zu acht Meter überwinden. Die Fortbewegung der Tiere am Boden gehört wohl zu einer der interessantesten im Tierreich. Durch die enorme Länge der Arme müssen diese zum Laufen am Boden über den Kopf gestreckt werden, um die Balance zu halten. Gibbons sind eine der wenigen Mitglieder der Primatenfamilie, welche monogam leben, d. h. ein Paar und der Nachwuchs in einem Territorium von bis zu 50 ha. Die streng territorialen Paare sind in der Lage über große Distanzen hinweg zu kommunizieren. Die Rufe der Gibbons können in den Wäldern bis zu einem Kilometer weit gehört werden.
Durch die ausschließliche Verbreitung im ostasiatischen Raum und die dortige voranschreitende Zerstörung der Regenwälder, insbesondere für die Produktion von Palmöl, aber auch durch die Jagd und den illegalen Handel als Haustiere, sind alle Gibbonarten akut bedroht und benötigen unseren Schutz.
Der Gibbon als „Zootier des Jahres“ soll das Augenmerk auf unsere kleinsten und sportlichsten Verwandten lenken. Wir setzen uns mit der Hilfe unserer Projektpartner vor Ort für den Erhalt der Gibbons ein, damit auch in vielen Jahren noch das markante Rufen dieser wundervollen Lebewesen in den asiatischen Wäldern zu hören ist.